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Department Mathematics/Computer Science

Lorenz-Attraktor und Lorenz-Computer



Lorenz-Attraktor Lorenz-Computer

Das sogenannte Lorenz-System $$\begin{cases}\dot{x}=\sigma(y-x)\\\dot{y}=x(\rho-z)-y\\\dot{z}=xy-\beta z\end{cases}$$ mit Parametern \(\sigma,\rho\) und \(\beta\), benannt nach dem amerikanischen Mathematiker und Metereologen Edward N. Lorenz (1917-2008), der es erstmals 1963 beschrieb, modelliert atmosphärische Konvektion. Es zeichnet sich insbesondere durch chaotische Lösungen aus. Der seltsame (auch: chaotische) Attraktor dieses Systems wird als Lorenz-Attraktor bezeichnet und ähnelt in seiner Form einem Schmetterling.

Der Lorenz-Computer ist ein Analogcomputer, der das Lorenz-System simuliert. Dabei kommt eine relativ einfache Schaltung zum Einsatz, die im Wesentlichen aus zwei Analogmultiplizierern und drei Operationsverstärkern besteht. Der Zusammenhang zum Lorenz-System ist hier direkt erkennbar: Die Analogmultiplizierer realisieren die beiden nichtlinearen Teile (\(xz\) und \(xy\)), während die Operationsverstärker die Additionen und Integrationen durchführen.
Potentiometer ermöglichen außerdem die stetige Variation der Parameter \(\sigma,\rho\) und \(\beta\) sowie der Anfangswerte \(x_0,y_0\) und \(z_0\). An einem Oszilloskop können die drei Ausgangssignale des Schaltkreises visualisiert und zweidimensional dargestellt werden, sodass die typische Schmetterlingsform erkennbar wird.
Als digitale Rechner in ihrer Rechenleistung noch nicht ausreichten, um aufwändige Differentialgleichungssysteme zu analysieren, kamen häufig elektronische Analogrechner wie dieser zum Einsatz, die das System direkt simulierten.

Überblick:

Links:

Weiterführende Literatur:


erstellt: Jichen Yang, 2018 und Nick Heilenkötter, 2019

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